Für Schulweg gewappnet!

Von Anneke Müller (aus: Allgemeine Zeitung Mainz vom 09.10.2015)

„LiReLi, so kann man sich gut merken,“ sagt ein Mädchen zu Hans-Günther Escher, der als Polizist den Kindern der Therapeutischen Tagesstätte das richtige Verhalten im Straßenverkehr beibringt. Erst links gucken, dann rechts und dann wieder links. „Und dann groß machen,“ sagt Escher und streckt den Arm vor sich aus – das Zeichen, das die Kinder vor ihrer Straßenüberquerung den anderen Verkehrsteilnehmern geben müssen, um zu signalisieren, dass sie auf die andere Seite möchten.

Im Straßenverkehr lauern allerlei Gefahren für die kleinen Fußgänger. Deswegen lernen die Kinder nicht nur, wie die Straßenseite sicher gewechselt wird, sondern auch auf Radwege und parkende Autos zu achten, die das Sichtfeld einschränken. Alle Sinne müssen aufmerksam zusammen arbeiten.

„Die Autos dürfen weiterfahren,“ sagt Brandon (6), der sich noch nicht ganz sicher fühlt, die mit Turnseilen auf dem Boden des Kletterraums nachgestellte Straßensituation zu meistern.

Nach den Trockenübungen geht es raus auf die echte Straße und die Kinder können zeigen, was sie gelernt haben. Nacheinander überqueren sie die Straße und sehen nun auch, dass es wichtig ist, die Geschwindigkeit der heranfahrenden Autos und Radfahrer richtig einschätzen zu können.
Obwohl die Kinder sich alle schon richtig und sicher in der Übungssituation verhalten haben und das Gelernte auf Ausflügen der Kindertagesstätte geübt wird, ist es wichtig, dass die Kinder das Gelernte immer wieder selbst trainieren. „Das muss wiederholt und automatisiert werden und dafür brauchen wir auch die Unterstützung der Eltern,“ sagt Escher. Damit die Kinder für den zukünftigen Schulweg gewappnet sind, ist es wichtig, dass sie ihr Erfahrungsumfeld nach und nach erweitern.

Eltern, die ihre Kinder zur Schule oder zum Kindergarten fahren wollen, können die Schüler beispielsweise 200 Meter früher aussteigen lassen, damit sie lernen, sich selbstständig im Straßenverkehr zu bewegen.

Foto: hbz/Jörg Henkel